Wildbach - Ein Ort mit Herz im Erzgebirge

Wildbach, ein idyllischer Ort im Erzgebirge, wurde vermutlich um das Jahr 1157 von fränkischen und thüringischen Siedlern als doppelreihiges Waldhufendorf gegründet. Die Bewohner lebten zunächst von Landwirtschaft, Rodung der umliegenden Wälder und Köhlerei. Später gewannen auch andere Handwerksberufe wie Mauere, Schmiede, Zimmerer und Maler Bedeutung. Ein bedeutender Erwerbszweig war über viele Jahrhunderte die Weberei, wobei in einigen Häusern fest installierte Webstühle von Generation zu Generation weitergegeben wurden. 

Nach 1170 wurde die Isenburg, eine Bestigungsanlage, vermutlich von den Vögten von Weida und den Wiesenburgern errichtet. Diese Burg wurde um 1320 zerstört und die Dörfer Wildbach und Langenweißbach fielen dem Burggrafe von Meißen zu und die Steiner später unter anderem für den Bau der Wildbacher Kirche verwendet.

Die Überreste der Burg erheben sich heute als romantische Ruine auf einem Felssporn über dem Tal der Zwickauer Mulde. Umgeben von dichter Natur und begleitet von alten Sagen wie der „Weißen Frau“ ist die Isenburg ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Geschichtsinteressierte. Besonders der sogenannte Raubrittersteig, ein schmaler Pfad mit alpinem Charakter, führt abenteuerlustige Besucher auf historischen Spuren von der Ruine zum Ufer der Zwickauer Mulde. 

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Wildbach zu einer lebendigen Gemeinschaft, die ihre Traditionen pflegt und gleichzeitig offen für Neues ist. Im Zuge der sächsischen Gemeindegebietsreform wurde Wildbach 1994 in die Gemeinde Schlema eingegliedert. Mit der Fusion von Aue und Bad Schlema zur großen Kreisstadt Aue-Bad Schlema 2019 erhielt Wildbach den Status eine offiziellen Ortsteils dieser Stadt. Heute ist das Dorf bekannt für seine kulturellen Veranstaltungen und eine lebendige Dorfgemeinschaft. 

Der Heimatverein Wildbach e.V. ist das Herzstück des kulturellen und gemeinschaftlichen Lebens in Wildbach. Seit seiner Gründung im Jahr 2005 engagiert sich der Verein mit großem Einsatz für den Erhalt der regionalen Traditionen, die Pflege des dörflichen Miteinanders und die kreative Weiterentwicklung des Ortes.

Zu den regelmäßigen Aktivitäten des Vereins zählen u.a. die Organisation der Wildbacher Kirmes, des Dorffests und des Pyramidenanschiebens in der Adventszeit. Diese Veranstaltungen bringen nicht nur die Dorfgemeinschaft zusammen, sondern ziehen auch Besucher aus der Umgebung an. Darüber hinaus bietet der Verein Kreativnachmittage wie „Mit Nadel & Faden“ an, bei denen Techniken wie Klöppeln, Häkeln und Stricken vermittelt werden. Diese Treffen fördern den generationsübergreifenden Austausch und das gemeinsame Schaffen. 

Ein besonderes Projekt des Vereins ist der Wildbacher Kunst- und Sagenwald (WIKUSAWA), der Kunst, Natur und regionale Sagen miteinander verbindet. Hier finden regelmäßig Veranstaltungen wie Waldkonzerte, Holzbildhauersymposien und Märchenstunden statt, die Besucher jeden Alters begeistern.

Die Heimatstube des Vereins dient als Treffpunkt für kreative und kulturelle Aktivitäten. Dank Förderungen aus dem Regionalbudget der LEADER-Region Westerzgebirge konnte die Heimatstube mit neuen Regalen für Archiv- und Kreativräume sowie energiesparenden LED-Glühbirnen für Lichterketten ausgestattet werden. 

Mit seinem vielfältigen Engagement trägt der Heimatverein Wildbach e.V. maßgeblich dazu bei, das kulturelle Erbe des Ortes zu bewahren und gleichzeitig neue Impulse für die Gemeinschaft zu setzen.

Eine akustische Entdeckertour bieten Wildbachs LAUSCHIGE PLÄTZCHEN – ein Rundgang zum Sagenhören. Entlang eines Rundwanderweges gibt es fünf besonders lauschige Plätzchen mit grandioser Aussicht. Einheimische erzählen Sagen und Geschichten der näheren Umgebung. Empfohlen wird, sich die Sagen vorab herunterzuladen, da es durchaus das eine oder andere Funkloch gibt.